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Innerlich schon längst gekündigt.
So verhinderst du Quiet Quitting
Wer in deinem Team hat innerlich bereits gekündigt?
Es beginnt ohne, dass es uns auffällt: Mitarbeitende erledigen nur noch das Nötigste, wirken distanziert und vermeiden neue Projekte. Auf den ersten Blick scheint es, als wären sie überfordert – doch meist ist die Ursache viel komplexer.
Ein zweiter Blick lohnt sich: Wenn sich Menschen still und leise zurückziehen, haben sie innerlich vielleicht längst gekündigt. Quiet Quitting nennt sich dieses Phänomen. Laut Gallup-Studien fühlen sich zwei Drittel der deutschen Mitarbeitenden emotional von ihrem Job entkoppelt. Sie machen maximal Dienst nach Vorschrift – ohne Motivation, sich darüber hinaus einzubringen.
Ein stiller Rückzug ist ansteckend. Er verändert die Dynamik im Team, dämpft die Energie und macht Mittelmaß zur Norm. Wer emotional geht, bevor er es offiziell tut, sendet ein klares Signal – an das Team und die Führungskraft.
Wie du die Signale für Quiet Quitting rechtzeitig wahrnimmst und wie du die emotionale Bindung in deinem Team stärken kannst, zeigen dir unsere drei Hacks:
1. Ich fühle mich nicht gesehen.
Nichts entkoppelt Mitarbeitende schneller als das Gefühl, übersehen zu werden. Wer das Gefühl hat, dass die eigene Arbeit selbstverständlich ist – ohne Anerkennung, ohne Resonanz, ohne Bedeutung – verliert mit der Zeit nicht nur den Antrieb, sondern auch die emotionale Bindung zum Unternehmen. Wertschätzung ist der einfachste Weg, um Motivation zu stärken – sie kostet nichts und trotzdem sparen wir viel zu häufig damit.
Wertschätzung sollte konkret und ehrlich sein. Erkenne nicht nur Ergebnisse an, sondern auch den Einsatz und Fortschritt. Ein aufrichtiges "Danke" für einen durchdachten Impuls in der Diskussion. Ein ehrliches "Ich sehe, wie viel Energie du hier investierst.” Wer sich einbringt und entwickelt, verdient es, gesehen zu werden – nicht erst, wenn alles perfekt ist.
2. Ich fühle mich nicht gefordert.
Menschen kündigen nicht nur, weil sie überlastet sind. Sie gehen auch, weil sie unterfordert sind. Stillstand ist der größte Demotivator. Wer keine Herausforderungen bekommt, verliert die Lust, über sich hinauszuwachsen. Wenn es keine Wachstumschancen gibt, wenn Potenzial ungenutzt bleibt, wenn der Job nur noch aus Routinen besteht, dann fühlt sich Arbeit sinnlos an. Und genau dann beginnt der stille Rückzug.
Trau deinen Mitarbeitenden mehr zu, statt ihnen nur Aufgaben über den Zaun zu werfen. Routinearbeit ist wichtig – aber wenn jemand nur noch abarbeitet, ohne echte Verantwortung zu spüren, erlischt die Motivation. Delegiere nicht nur To-dos, sondern auch Entscheidungsfreiheit. Frag regelmäßig: „Was würdest du gerne ausprobieren?“ Menschen, die wachsen können, bleiben.
3. Ich fühle mich kontrolliert.
Regeln über Regeln, endlose Freigaben – und eine Führungskraft, die immer noch mal drüberschauen will. Kontrolle tarnt sich oft als Fürsorge („Ich will nur sichergehen, dass alles richtig läuft.“) oder als Qualitätsmanagement („Wir brauchen klare Prozesse.“). In Wahrheit ist sie oft nur eines: ein Misstrauensbeweis. Wer ständig kontrolliert wird, gibt irgendwann jede Eigeninitiative auf. Statt mutig zu handeln, wartet man nur noch auf Anweisungen.
Definiere klare Ziele, aber lass deinem Team die Freiheit, den Weg dorthin selbst zu gestalten. Flexibilität in Arbeitsweisen, echte Entscheidungsspielräume und Vertrauen sind das beste Mittel gegen schleichenden Rückzug. Wer Verantwortung tragen darf, fühlt sich verbunden – und bleibt.
Ein leiser Rückzug ist kein plötzliches Ereignis – er ist ein Prozess. Wer ihn früh erkennt, kann gegensteuern.
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Karin & Benjamin von coeffect
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Drei Tipps, um tiefer in das Thema einzutauchen
1. TEDx Talk: „Beyond Quiet Quitting: Motivating the New Workforce“ von Allison Peck. Allison Peck analysiert die tieferliegenden Ursachen von „Quiet Quitting“ und zeigt auf, wie Unternehmen eine motivierende Arbeitsumgebung schaffen können.
2. „Listen Like You Mean It“ von Ximena Vengoechea. Echtes Zuhören ist ein Schlüsselfaktor für Mitarbeiterbindung. Dieses Buch zeigt, wie Führungskräfte durch aktives Zuhören Vertrauen und Engagement stärken können.
3. Fehlende Wertschätzung für zu fehlender Wertschöpfung. In unserem Blog beschreiben wir, wie wir durch authentische Wertschätzung die Teamkultur und Produktivität nachhaltig stärken können.
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