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Lass den roten Stift stecken.
Warum dein Team besser ist, wenn du weniger überprüfst.

Qualitätssicherung ist kein Kontrollmandat.
Neulich erzählte uns ein Abteilungsleiter stolz: „Ich checke jeden Report, jede wichtige Präsentation und alle Zahlen. Ist ja auch mein Job, die Qualität zu sichern.“
Ist es das?
Dieses Missverständnis ist weit verbreitet. Führungskräfte empfinden ihr Handeln nicht als Kontrolle, sondern als Qualitätssicherung. Sie wollen bessere Arbeitsergebnisse garantieren. Nur passiert genau das Gegenteil: Teams arbeiten nicht besser, sondern schlechter.
Menschen, die wissen, dass jemand am Ende sowieso den Rotstift ansetzt, übernehmen weniger Verantwortung und investieren weniger Energie in das Ergebnis. Dadurch glaubt die Führungskraft erst recht, ihre Kontrolle sei notwendig. Ein Teufelskreis.
Gute Qualität entsteht, wenn die Menschen, die die Arbeit machen, selbst daran interessiert sind, sie besser zu machen. Dafür braucht es keine Korrekturschleife der Führung, sondern das ganze Team, das seine Exzellenz sichert.
Hier sind drei Hacks, die euch helfen, Qualität von innen heraus zu sichern und Kontrollmechanismen zu vermeiden:
1. Die 5-Minuten-Qualitätschallenge - Lass das Team sich selbst bewerten.
Perfektion entsteht nicht durch ständiges Überprüfen, sondern durch ehrliches Hinterfragen. Wer Exzellenz will, darf sich nicht vor Selbstkritik scheuen.
Lass dein Team regelmäßig eine 5-Minuten-Qualitäts-Challenge durchführen: Am Ende eines Tages, nach einem Workshop oder einer Präsentation stellt sich das Team die Frage: “Welche drei Dinge hätten wir heute noch besser machen können?” Jede:r nennt einen Punkt. Hier geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum konstruktiv und gemeinsam das eigene Level zu heben. So entwickelt sich Qualität stetig aus dem Team heraus.
2. Die Peer Review Revolution - Qualität durch Kolleg:innen, statt Kontrolle.
Niemand kennt die Arbeit so gut wie diejenigen, die sie täglich machen. Warum also solltest du als Führungskraft allein über Qualität urteilen?
Etabliere regelmäßige Peer Reviews, bei denen Teammitglieder sich gegenseitig Feedback zur Qualität ihrer Arbeit geben. Das kann als 10-Minuten-Check vor Abgabe eines Projekts passieren oder regelmäßig in Form eines Quality-Buddies, so dass sich zwei Kolleg:innen immer wieder gegenseitig challengen. Fehler werden früh erkannt, Qualität wird nicht „abgenommen“, sondern gemeinsam gehoben und die Verantwortung bleibt im Team.
3. Die Red-Flag-Runde - Fehler sichtbar machen, bevor sie zur Krise werden.
Die meisten Probleme entstehen nicht, weil niemand sie sieht, sondern weil niemand sie anspricht. Teams brauchen einen strukturierten Rahmen, um Risiken und Qualitätslücken zu besprechen, bevor sie eskalieren.
Führt eine wöchentliche Red-Flag-Runde ein: Jede:r darf eine Herausforderung, ein Problem oder eine Unsicherheit offen benennen und das ohne Angst vor Konsequenzen. Das Ziel ist nicht, sofort Lösungen zu finden, sondern das Bewusstsein im Team zu schärfen. Wenn Probleme nicht versteckt, sondern danach gemeinsam angegangen werden, entsteht echte Qualitätssicherung, ohne deine Kontrolle.
Führung ist nicht, die letzte Korrekturschleife zu drehen, sondern das Team so aufzustellen, dass es keine Schleife mehr braucht.
We create leadership that matters – together!
Karin & Benjamin von coeffect

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