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Nein, wir schaffen das nicht!

Zuversicht ist kein blindes Hoffen.

Schöne Worte retten keine Teams. Klare Führung schon.

In Krisenzeiten schaltet unser Gehirn in den Überlebensmodus. Unsicherheiten deuten wir als Gefahr – und reagieren auf zwei Weisen: Wir kämpfen oder wir flüchten.

Aktuell erleben wir beides. Führungskräfte, die katastrophisieren, Worst-Case-Szenarien an die Wand malen und ihre Teams in eine Angststarre treiben. Und Führungskräfte, die zwanghaft alles schönreden, als könnten sie Unsicherheit einfach ignorieren.

Doch blindes Hoffen bringt dein Team genauso wenig voran wie unkontrollierte Angst. Was es jetzt braucht, ist eine konstruktive Zuversicht – eine, die Sicherheit vermittelt, ohne die Realität auszublenden. Wie das geht, zeigen dir unsere drei Hacks der Woche:

1. Unsicherheiten anerkennen, ohne Angst zu verstärken

Nichts ist unglaubwürdiger als ein leeres „Wir schaffen das!“, wenn alle spüren, dass die Situation kritisch ist. Wer Unsicherheiten verschweigt oder mit Durchhalteparolen überspielt, erreicht oft das Gegenteil: Misstrauen wächst, Unsicherheit verstärkt sich. Ein Team spürt, wenn Dinge unausgesprochen bleiben – und füllt die Lücken mit eigenen (oft schlimmeren) Annahmen.

Sag deinem Team, was du weißt – und was du nicht weißt. Formuliere Unsicherheit in eine Richtung: "Ja, es gibt offene Fragen. Aber das sind die nächsten Schritte." Unsicherheit heißt nicht, dass alles unklar ist. Auch wenn du nicht alle Antworten hast, kannst du Orientierung geben.

2. Handlungsfähig werden, ohne Probleme zu ignorieren

Das größte Risiko in Krisen ist nicht der Druck von außen – sondern das Gefühl der Ohnmacht im Team. Wenn alles nur noch als Problem wahrgenommen wird, verlieren Menschen ihre Energie. Führung bedeutet, den Fokus von „Was läuft schief?“ auf „Was können wir aktiv beeinflussen?“ zu lenken.

Nutze den Circle of Influence, um mit deinem Team handlungsfähig zu bleiben:

  • Visualisiere in unklaren Situationen drei Kreise: Was liegt in unserer Kontrolle? Was können wir beeinflussen? Was ist außerhalb unseres Einflusses?

  • Reduziert Diskussionen über Unveränderbares und verschiebt den Fokus darauf, wo ihr wirklich Veränderung bewirken könnt.

Klarheit über den eigenen Einflussbereich schafft Selbstwirksamkeit. Und genau die ist das Fundament echter Zuversicht.

3. Glaubwürdig bleiben, durch konsequentes Handeln

Wir müssen Kosten sparen." – und dann rollt die Chefetage mit neuen Dienstwagen an. "Wir setzen auf transparente Kommunikation." – aber die wichtigsten Entscheidungen fallen hinter verschlossenen Türen. Nichts zerstört Vertrauen schneller als Führungskräfte, die Wasser predigen und Wein trinken. Mitarbeitende hören nicht, was du sagst. Sie beobachten, was du tust.

Überprüfe dich selbst radikal: Spiegeln deine Handlungen deine Worte wider? Gibt es Widersprüche, die das Vertrauen deines Teams untergraben? Klare Führung in unsicheren Zeiten bedeutet, konsequent nach den eigenen Prinzipien zu handeln. Wenn du Stabilität vermitteln willst, beginnt das bei dir.

Dein Team braucht keine falsche Sicherheit, sondern einen offenen, ehrlichen Umgang mit Unsicherheit. Echte Zuversicht entsteht nicht durch Schönreden, sondern indem wir unseren Einflussbereich erkennen – und danach handeln.

We create leadership that matters.

Karin & Benjamin von coeffect

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Drei Tipps, um tiefer in das Thema einzutauchen

1. Mut zur Zuversicht - Dieses Buch bietet Wege aus der Ohnmacht und zeigt auf, wie man ins Handeln kommt. Es ist hervorragend recherchiert und konstruktiv geschrieben.

2. Professionelle KrisenkommunikationJana Meißner und Annika Schach
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